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Wasser abkochen - oder doch lieber Mineralwasser?

Kochendes Wasser auf dem HerdIm Erwachsenenalter besteht der menschliche Körper zu rund 70 % aus Wasser. Bei der Geburt sind es sogar etwa 95 %. Kein Wunder also, dass Wasser das Nr. 1 Lebensmittel überhaupt ist. Wer also gesund leben will, darf Tag für Tag seine Reserven wieder auffüllen. Aus diesem Grund ist es von lebensnotwendiger Bedeutung, dass das uns zur Verfügung stehende Trinkwasser sicher und hochwertig ist. Viele Menschen verwenden ihr Leitungswasser zudem zur Zubereitung von Babynahrung. Leitungswasser ist in der Schweiz überall von sehr guter Qualität und kann als Trinkwasser verwendet werden, insofern keine bleihaltigen Leitungen im Haus sind. Die Qualität von Leitungswasser wird durch die Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen vorgegeben. Die Kantone sind für die Wasserversorgung zuständig.

Es ist jedoch so, dass Grenzwerte durchaus überschritten werden können, wenn bestimmte Faktoren gegeben sind wie z. B.:

- Alte Leitungen und Rohre

- Medikamentenreste

- Legionellen oder andere Bakterien

Nun liegt die Frage nahe, lohnt es sich in diesem Fall sein Wasser abzukochen? Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte man darauf vermutlich einfach mit «Ja» geantwortet. Vor allem Menschen, die Babynahrung zubereiten. Mittlerweile hat sich die Erkenntnislage jedoch geändert und man muss beim Wasser abkochen differenzieren. Viren, Bakterien oder Pilze werden beim Wasser abkochen abgetötet, Schwermetalle und weitere Substanzen bleiben jedoch erhalten. Diese dürfen unter keinen Umständen in in grösseren Konzentrationen in die Babynahrung gelangen und können auch bei Erwachsenen ernsthafte Erkrankungen verursachen.

 

Wasser abkochen oder Wasser nicht abkochen - Szenarien

Gerade Familien mit Babys sehen sich häufig mit dem Abkochen von Leitungswasser konfrontiert, da es den höchsten Ansprüchen gerecht werden muss. Wir müssen leider feststellen, dass das Abkochen Babys nur bedingt hilft. Dies liegt daran, dass bspw. Legionellen durch die Atemwege in unseren Körper gelangen. Wird das Baby also gebadet, in sehr wahrscheinlich nicht abgekochtem Wassern, so stellt es ebenfalls eine mögliche Gefahr dar.

Wer sich generell durch heimischen Leitungswasserkonsum nicht gesund fühlt und häufig Kopfschmerzen hat oder Babynahrung zubereitet, der sollte einen Wassertest in Betracht ziehen und sein Trinkwasser testen.

 

Mineralwasser vom Hersteller - Vor- und Nachteile

Beim Mineralwasser kann man sich in der Regel sicher sein, dass keine Medikamentenreste, Schwermetalle oder andere Substanzen im Wasser enthalten sind. Es gibt jedoch eine Bilanz, bei der das Mineralwasser vom Hersteller überhaupt nicht gut abschneidet. Und zwar bei der Umweltbilanz. Wussten Sie, dass die Oekobilanz von Mineralwasser aus der Flasche bis zu 1000-mal schlechter ist als beim Leitungswasser. Dies hängt vor allem mit den hohen Aufwendungen für Transport, Abfüllung und Verpackung zusammen. Flaschen, die wir im Einzelhandel kaufen können, haben häufig lange Transportwege hinter sich. Leitungswasser ist also sehr attraktiv und vor allem der Umwelt zuliebe vorzuziehen, wenn es sicher ist. Dafür muss man jedoch nicht seine Gesundheit aufs Spiel setzen.

 

Fazit

Wenn Sie sich für Leitungswasser entscheiden, gehen Sie auf Nummer Sicher. Gerade dann, wenn Sie ein Baby daheim haben und Babynahrung zubereiten müssen. Ein Wassertest ist demnach in solchen Fällen kein Luxus, sondern wirklich empfehlenswert. Nur so können Probleme in der heimischen Wasserinstallation entdeckt und ausgebessert werden. Denn es ist häufig besser, der Ursache der Verunreinigung auf den Grund zu gehen anstatt bspw. mit teuren Filtern nur das Symptom zu bekämpfen. Das Abkochen von Wasser kann zwar gefährliche Bakterien abtöten, ganz sicher kann man sich als Verbraucher jedoch nicht sein, da andere Verunreinigungen so nicht entfernt werden. Man steckt also bei der Herstellung von Trinkwasser ein wenig in der Zwickmühle, bei der Frage «abkochen oder Mineralwasser?». Beide Optionen bergen Gefahren und Nachteile. Der beste Schritt ist eine Wasseranalyse, um ein mögliches Problem zu identifizieren und anschliessend zu lösen. Nur so haben sie langfristig sicheres Trinkwasser zu Hause.